6. Etappe: Jesar - Bernburg
Nun erreichten wir also Jesar. Diese Haltestelle muß einfach etwas näher beschrieben werden. Unser Bus der Linie 101 bog von der Landstraße Calbe (Saale) - Bernburg kurz nach links ab und fuhr durch eine Art ehemaligen Torweg auf ein Gelände, welches wie ein Gutshof wirkte. Hier stoßen die Liniennetze der Schönebecker Buslinien GmbH und der KVG Bernburg aneinander. Die Haltestelle befindet sich unter einer riesigen Kastanie. Mittlerweile war es Mittag, die Sonne stand hoch, wir hatten etwa 30 Grad. Es fehlte an nichts. Ordentliche, saubere Wartehalle, umfangreiche Informationen. Naja, gastronomische Betreuung wäre noch ganz schön gewesen...
Knapp eine halbe Stunde hatten wir bis zur Abfahrt unseres Busses nach Bernburg. Schon gegen Viertel zwei rollte ein Setra vor. Ohne die Zielbeschilderung zu beachten - wie Fahrgäste halt so sind - stolperten wir hinein und fragten, ob wir gleich einen Fahrschein bis Könnern lösen könnten. Tja, im Prinzip ja, meinte der Fahrer, aber wie wollten wir denn dort hinkommen ? Er fahre ja nicht einmal bis Bernburg... Auf unser völlig ungläubiges Gucken zerriß er sich dann fast für uns. Erst wälzte er den Fahrplan und suchte die nächste Verbindung nach Bernburg - Könnern. Dann rief er die Leitstelle über Funk und fragte, ob denn der Bus nach Bernburg auch pünktlich käme. Diese fragte wiederum beim Fahrer der Linie 515 (womit wir eigentlich sowieso geplant hatten, zu fahren), nach. Deren Fahrer hätte uns die Antwort allerdings auch persönlich geben können, denn er war mittlerweile auch in Jesar vorgefahren und stand hinter unserem Setra. So kümmert man sich um seine Fahrgäste !
Wir stiegen also aus der 504 wieder aus und in die 515 ein - ein ladenneuer MAN-SL. Selbstverständlich konnten wir unseren Fahrschein gleich bis Könnern lösen - für sagenhaft günstige 2 Euro. Dies entspricht, gemeinsam mit der 7. Etappe, einem Preis von 5 ct/km. Ja, das neue Tarifsystem der KVG Bernburg, welches seit August 2002 gilt, hat schon was für sich. Der Bus war "bis obenhin" voll mit Schulkindern, die von Nienburg auf die umliegenden Dörfer wollten. Schöne Sache bei diesen Temperaturen. Zum Thema Schülerverkehr steht ja in Etappe 1 schon einiges geschrieben... Nun waren aber alle noch richtig munter. Und unser Bus quälte sich über die nicht gerade guten Straßen des nördlichen Kreises Bernburg. Das Gerumpele veranlaßte dann erstmal einen 14-jährigen, sich gründlich zu erbrechen und den Bus somit sozusagen zu weihen. Johlende Kommentare der Mitschüler: " Das kommt vom Roochen ! ... Herr Busfahrer, hier hat sich einer...äh...naja...". Und wieder: stoische Ruhe beim Kollegen: "Hier hast Du ´nen Lappen, versuch´s weg zu machen." Au Mann, Kollegen, die viel im Schülerverkehr eingesetzt sind, machen wohl auch alle einen Lehrgang in Psychologie mit...
Nichts desto trotz kamen wir pünktlich um kurz nach zwei am Bernburger Busbahnhof an. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit: 38 km/h.
Klick: zum Fahrplan dieser Etappe
Klick:
zur Beschreibung der nächsten Etappe