7. Etappe: Bernburg - Könnern

In der alten Kaiserstadt Bernburg startete nun also unsere 7. Etappe. Auf dem Busbahnhof, welcher mitten im Stadtzentrum liegt, hatten wir wiederum knapp eine halbe Stunde Aufenthalt. So konnten wir das rege Treiben dort beobachten. Der frühe Nachmittag ist ja eine der Hochzeiten des regionalen ÖSPV. Der Busbahnhof Bernburg ist eine recht schöne Anlage, neben den Informationen an den einzelnen Bussteigen gibt es auch einen Gesamtübersicht für alle Abfahrten. Die Etappe, die uns nun bevor stand, war ja eine der kniffligsten der ganzen Tour - siehe hierzu auch die Beschreibungen unter Vorbereitung.

Wirklich erst um kurz vor halb (als wir schon langsam nervös wurden) kam unser Bus der Linie 519 vorgefahren. Das mußte man allerdings wissen, denn am Fahrzeug fehlte jegliche Beschilderung. Es war ein Mercedes-Citaro der Firma Kusserow, Hohenedlau, welche als Subunternehmer der KVG fährt. Die Fahrerin wiesen wir flehentlich daraufhin, daß wir in Könnern gern unseren Bus nach Halle kriegen würden. "Na, ich werd mich bemühen, aber versprechen kann ich nichts". Zur Erinnerung: uns stand ein "0-Minuten-Anschluß" bevor, der zwar in verschiedenen Auskunftssystemen ausgewiesen wird, aber eigentlich nicht klappen kann...
Im Fahrzeug konnte man jedoch schnell alle Unannehmlichkeiten vergessen - vollklimatisiert. Welch Wohltat nach 335 Kilometer ÖPNV, die schon hinter uns lagen.

Es ging pünktlich los, fahrplantreu bis Oberpeißen. Von da an war dann allerdings alles zu spät. Schon an der Einfahrt nach Peißen warnte ein Schild vor Straßenbauarbeiten. Im Ort hatte es sich wohl jemand zur Aufgabe gemacht, die Hauptstraße verschwinden zu lassen. Wir bedienten noch die fahrplanmäßige Haltestelle Oberpeißen und verließen den Ort dann auf abenteuerlichen Wegen durch ein Wohngebiet - weiter zur Straße in Richtung Gröna. An der nächsten Kreuzung mußten wir scharf links. Normaler Weise pfeift hier sicherlich der sprichwörtliche Fuchs, nun war aber eine Baustellenampel aufgestellt, an der sich der halbe Schwerlastverkehr des Landkreises zu versammeln schien. Weiter gings, an der Saaleaue - für die wir aber gar keinen Blick hatten - vorbei in Richtung Kustrena. Unser Blick galt nur der Uhr. Kurz vor Bebitz erreichten wir dann wieder die B 71 und damit unsere planmäßige Linienführung. Da war jedoch unsere nominelle Ankunftszeit in Könnern schon erreicht. Als wir in Könnern ankamen, hatten wir, ob einer freundlicher Weise geschlossenen Schranke, Gelegenheit darüber nachzudenken, ob wir denn mit dem Zug nach Halle weiter kommen - wir hatten bereits Fahrplan + 13 min. Beim Einbiegen in die Straße zum Bahnhof, wo sich die Haltestelle Platz des Friedens befindet (Fahrplan +15) trauten wir unseren Augen nicht. Vom anderen Ende der Straße rollte gerade ein riesengroßes, weißes Fahrzeug auf uns zu. Wir sprangen aus dem Bernburger Bus und überquerten die Straße. So recht konnten wir es immer noch nicht glauben - normaler Weise zeigen die Busse des Omnibusbetriebes Saalkreis immer das charakteristische OBS-rot. Aber es war die Wahrheit: Unübersehbar stand im Zielanzeiger: 314 Halle, ZOB.

Der streckenbezogene Fahrpreis lag, ohne Berücksichtigung der Umleitung, analog zur 6. Etappe, bei 5 ct/km, die fahrplanmäßige Reisegeschwindigkeit hätte bei flotten 43 km/h gelegen, die tatsächliche lag bei 34 km/h.

Klick: zum Fahrplan dieser Etappe

Klick: zur Beschreibung der nächsten Etappe

Überblick zur Tour ? Kontakt ? Gästebuch ?