3. Etappe: Gardelegen - Salzwedel

Nun war es 8:00 Uhr, Frühstückszeit in Gardelegen. Die Haltestelle Sandstraße ließ keine Wünsche offen: saubere Wartehallen, umfangreiche Informationen. So gab es z.B. eine Übersicht zum AnrufBusgebiet. Der AnrufBus ist ein Angebot der Personenverkehrsgessellschaft Altmarkkreis Salzwedel, mit welchem der Großraum Gardelegen auch ohne die Bindung an feste Linienwege und Fahrpläne erschlossen wird. Mitte 2002 gab es in Sachsen-Anhalt fünf derartige Angebote: im Landkreis Bitterfeld (RVB), im Landkreis Köthen (RVK), in der Stadt Jessen (JVG), im Landkreis Bernburg (KVG Bernburg) und eben im Großraum Gardelegen. Wir standen, gemeinsam mit noch etwa 10 weiteren Fahrgästen, an der Haltestelle und warteten auf den Bus nach Magdeburg, der hier einsetzen sollte. Zwischenzeitlich kam noch ein anderer Bus aus Mieste an, ehe, kurz nach 8, unser 430er vorfuhr.

Das Fahrzeug war ein MAN-SL, etwa Baujahr 1993. Auf das Baujahr gab es zwei Hinweise:

1.: es war noch in den "alten" PVGS-Farben rot-gelb lackiert

2.: in der Anschrift des Unternehmens, die an der Tür stand, hatte die Postleitzahl von Gardelegen noch den Vorsatz "O -"

Man sah dem Fahrzeug das relativ hohe Alter jedoch absolut nicht an - es wirkte, außen wie innen, als wäre es frisch vom Band gerollt. Pünktlich um 08:05 setzten wir uns in Bewegung. Und schon gab es eine weitere Überraschung. Im Bus gab es eine optische Anzeige der nächsten Haltestelle, die auch tatsächlich funktionierte. Ein solcher Service dürfte im Regionalverkehr relativ selten sein...

So stand also geschrieben: "Gardel. Bahnhof" Dort stiegen noch einige Fahrgäste zu. Vorbei am Verkehrshof Gardelegen der PVGS ging es weiter in Richtung Haldensleben - Magdeburg, quer durch die Colbitz-Letzlinger Heide. Die relativ geringe Anzahl von neun Haltestellen täuscht darüber hinweg, daß es sich mit gut 60 Kilometern um eine ziemlich lange Fahrt handelt. Das liegt wohl hauptsächlich daran, daß zwischen Gardelegen und Haldensleben eben nahezu nichts los ist. Die Heide ist leider schon seit Urzeiten militärisches Übungsgelände. Nun, in Haldensleben gab es noch einige Zusteiger. Einfach zu erklären, denn die Angebote der PVGS zwischen Gardelegen bzw. Haldensleben und Magdeburg sind konkurrenzlos. Die Busse sind deutlich billiger und, was ein ziemliches Novum sein dürfte, genau so schnell bzw. schneller als die Eisenbahn. Deshalb ist es äußerst unverständlich, daß es immer wieder Bestrebungen gibt, die Buslinien aus dem Altmarkkreis nach Magdeburg irgendwo zu brechen. Jüngst ist mal wieder Haldensleben im Gespräch. Nun, hoffen wir, daß sich einfach der gesunde Menschenverstand durchsetzt. Selbst zu DDR-Zeiten, als mit jedem Tropfen Diesel gespart wurde und jegliche möglichen Verkehre auf die Schiene verlagert wurden, tastete niemand die Buslinien der VEB Kraftverkehre Gardelegen, Klötze und Salzwedel nach Magdeburg an.

Die streckenbezogenen Fahrtkosten lagen, gemeinsam mit der zweiten Etappe, bei 9 ct/km, die Reisegschwindigkeit betrug 50 km/h.

Nachdem wir die Magdeburger Haltestelle Lerchenwuhne, wo man bereits zum innerstädtischen Nahverkehr hätte umsteigen können, passiert hatten, stand in der Innenanzeige "Magdeburg ZOB". Pünktlich um 09:22 rollten wir auf dem neuen ZOB ein. Eine solche fahrplantreue ist bei einer so langen Fahrtstrecke recht erstaunlich. Vielleicht liegt das Geheimnis ja darin, daß nahezu jede Fahrt zwischen Gardelegen und Magdeburg lt. Fahrplan eine andere Fahrtzeit hat...

Nun stand uns in Magdeburg eine längere Pause bevor.

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