10. Etappe: Merseburg - Weißenfels
Diese Etappe stellt einen kleinen Stilbruch innerhalb der Tour "Von Arendsee bis Zeitz" dar. Bisher fuhren wir nämlich ausschließlich mit Verkehrsmitteln des Straßenpersonennahverkehrs, also mit Bussen und Straßenbahnen. Schön wäre es nun gewesen, die ganze Tour so zu gestalten. Das wäre aber ein bischen problematisch geworden. Es hätte zwar auch hierfür eine Variante gegeben, nämlich ab Magdeburg über Borne, Staßfurt, Aschersleben, Lu. Eisleben, Nebra und Naumburg. Das wäre aber bei weitem nicht so interessant gewesen, weil wir z.B. einen großen Abschnitt der Tour (Aschersleben - Naumburg) nur mit den Bussen eines Unternehmens (VG Südharz) zurück gelegt hätten. Nun fuhren wir also ein wenig Eisenbahn. Schon der Merseburger Bahnhof ist durchaus sehenswert. Man sieht im irgendwie an, daß er, beginnend mit den 60er Jahren, große Bedeutung für den Arbeiterberufsverkehr des Chemieprogramms der DDR hatte...
Unser Zug, die Regionalbahn 16328 aus Halle, zur Weiterfahrt nach Eisenach, rollte pünktlich in Merseburg ein. Für die Fahrkarte hatten wir auf ein Sonderangebot der Bahn zurück gegriffen, das Sachsen-Anhalt-Ticket. Für 21 Euro können bis zu 5 Personen von 9:00 bis 3:00 des nächsten Tages soviel Nahverkehr haben, wie sie wollen... Damit drückten wir - unter Einbeziehung aller weiteren, noch anstehenden Bahnfahrten - den streckenbezogenen Fahrpreis auf 12 Cent/km. Unser Zug, der in Merseburg ordentlich angesagt wurde, bestand aus 4 Wagen der Gattung By, geschoben von einer Ellok. Zügig ging es durch das Herz der Chemie Mitteldeutschlands: Leuna-Werke Nord (keine Fahrgäste), Leuna-Werke Süd (ein Fahrgast), Großkorbetha, Weißenfels. Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie hier noch vor 15 Jahren - nahverkehrstechnisch - der Bär steppte. Wenn die Doppelstockzüge im 10-Minuten-Takt die Chemiearbeiter aus Halle-Neustadt zur Schicht brachten bzw. abholten. Vom Bahnhof Leuna-Werke Nord mit ehemals fünf parallelen Gleisen ist eine kleine Glaswartehalle an zwei durchgehenden Streckengleisen übrig geblieben. Vom ehemals riesigen Güterbahnhof Weißenfels existieren noch zwei Rückdrückgleise, die über eine Handweiche mit dem Streckengleis verbunden sind...
Nichts desto trotz: auch in Weißenfels trafen wir pünktlich ein. Der Bahnhof liegt direkt an der Saale, zur Stadt kommt man über eine Brücke.
Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dieser Etappe betrug 77 km/h, es war damit die schnellst Fahrt des Tages.
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