Die Magdeburger Lessingstraße
Mit diesen Bildern soll gezeigt werden, wie ein städtischer Straßenzug im Laufe der Jahre sein Gesicht verändert. Die Lessingstraße führt in Magdeburg durch das historisch gewachsenes Wohngebiet Stadtfeld, das nahe dem Stadtzentrum liegt.
Seit dem 13. Mai 1924 führten Straßenbahngleise durch die Lessingstraße. Die in unmittelbarer Nähe gelegene Endstelle trug ursprünglich die Bezeichnung "Schlachthof", später dann "Hermann-Gieseler-Halle". Das Bild zeigt einen Zug der Linie 4 (H.-Gieseler-Halle - Cracau). Triebwagen ist ein sog. Kleiner Hecht, Bj. 1944; der Beiwagen wurde 1942 gebaut. Die Häuser, welche die Straße säumen, wirken zwar sehr nobel, sahen 1966 ausnahmslos aber nicht mehr so recht frisch aus. Bemerkenswert ist das Eckhaus im Hintergrund, das verschiedene Erker und ein mehrfach gegliedertes Dach aufweist.
35 Jahre später fährt keine Straßenbahn mehr durch die Lessingstraße. Der planmäßige Linienbetrieb endete am 15.07.1992. Zum letzten mal fuhr am 13.12.1992 eine Bahn durch die Lessingstraße. Dafür "verzieren" das Bild aus dem Jahre 2001 jetzt viel mehr Autos. Eine Stuttgarter Nobelkarosse, wie im Bild zu sehen, dürfte 1966 hier etwas deplaziert gewirkt haben. Die Häuser erstrahlen wieder in voller Schönheit, das Eckhaus im Hintergrund wurde allerdings (noch vor 1990) mächtig "zurecht gestutzt".
Bei diesem Bildpaar ist besonders das Haus interessant, welches auf der Aufnahme von 1966 als einziges in heller Farbe erstrahlt. Es wurde wohl in den 60er Jahren gebaut und war danach bestimmt das modernste, beliebteste Wohnhaus der Straße. 35 Jahre später ist es komplett "leer gezogen" und bildet einen "dunklen Tupfer" zwischen lauter neuer Farbe. Zum Zeitpunkt der Aufnahme (Oktober 2001) war das Erdgeschoß schon mit Brettern vernagelt, wenig später wurde es zugemauert...
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